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Lasvit-Hauptsitz in Nový Bor von ov-a

Lasvit-Hauptsitz in Nový Bor von ov-a
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Das Prager Architekturbüro ov-a hat ein historisches Ensemble aus dem 19. Jahrhundert in Nový Bor um zwei neue Gebäude ergänzt. Eines davon hat eine gläsern-transparente Außenhülle und bezieht sich dabei ganz auf die Tradition des Ortes und die Branche der Bauherren.

Das Hauptquartier des Tschechischen Glasherstellers Lasvit befindet sich in Nový Bor, einem beschaulichen Städtchen in Nordböhmen. Die Region blickt auf eine lange Geschichte der Glaskunst zurück. Von hier kommen mitunter einige der besten Glasbläser der Welt und auch wenn einst weltweit für ihre Glaskunst berühmte Orte wie Gablonz hierzulande niemand mehr kennt: die Tradition hat sich gehalten und noch bis heute kommen feinste gläserne Handwerkswaren aus Böhmen.

 

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Links das Bestandsgebäude, rechts der Erweiterungsbau von ov-a
Im 'gläsernen' Erweiterungsbau befindet sich über der Cafeteria ein Archiv von Designproben.
Im 'schwarzen' Erweiterungsbau können in einem vier Stock hohen Raum Kronleuchter mit einem Gewicht von bis zu fünf Tonnen aufgehängt und getestet werden.
Im Bestandsgebäude
Im Bestandsgebäude
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Wenig verwunderlich also, dass ein Glashersteller wie Lasvit sich gerade hier niederlässt. 2007 von Jiří Opočenský und Štěpán Valouch gegründet, konzentriert sich das junge Unternehmen mittlerweile auf drei Kernbereiche. Neben maßgeschneiderten Lichtinstallationen für Hotels, öffentliche Plätze und mehr, entwirft Lasvit auch Zimmerlampen im Premiumsegment. Das dritte Geschäftsgebiet ist „Glas für die Architektur“. Lasvit stellt hier beispielsweise gläserne Wände in Gebäuden oder eben auch – wie beim neuen Hauptquartiersgebäude – gläserne Außenhüllen für Gebäude her.

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Transparente Milchglasplatte für die Fassade
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Historisches Glasbläserensemble wird durch modern interpretierte Neubauten ergänzt

Das Ensemble des Hauptsitzes des Unternehmens in Nový Bor besteht aus zwei Gebäuden, die bereits vor mehr als zweihundert Jahren von Glasmachern genutzt wurden. Das Büro ov-a aus Prag entwarf als Ergänzung zum alten Baubestand zwei neue Gebäude, die nicht nur durch das Spiel mit Licht und Dunkel in kaum einem schärferen Kontrast stehen könnten. Zudem verweisen beide auf das Erbe der Glaskunst, das die Region so berühmt gemacht hat.

 

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Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 2.Obergeschoss
Grundriss 3.Obergeschoss
Schnittzeichnung durch das Bestandsgebäude und den Neubau
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Ein Gebäude ist mit schwarzen Metallplatten gedeckt. Auf diese Weise stellt es eine moderne Interpretation der in der Region häufig genutzten Schieferdächer dar. In einem dort befindlichen vier Stock hohen Raum können Kronleuchter mit einem Gewicht von bis zu fünf Tonnen aufgehängt und getestet werden. Das andere Gebäude hingegen kontrastiert durch Farbe und Material. Die Interpretation von Schieferplatten ist jedoch Leitgedanke. Die Architektur ist weiß und ist gänzlich mit transparenten Milchglasplatten aus Glas verkleidet. Insgesamt 1.400 Platten mit einer Stärke von acht Millimetern und einem Gewicht von 7,5 Kilogramm ruhen auf einer Stahl- und Betonstruktur. Im Innern befinden sich eine Cafeteria und ein Archiv von Designproben.

Die beiden bereits vorhandenen denkmalgeschützten Gebäude auf dem Gelände wurden mit vorsichtiger Hand renoviert, von diversen Anbauten, die im Laufe der Jahrhunderte dazu kamen, befreit und zu Bürogebäuden verwandelt.

 

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Text: Arian Schlichenmayer

Fotos: Tomáš Souček

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