Eine Sammlung von rund vier Millionen Informationsträgern braucht nicht nur Zeit, zu entstehen, sondern auch Platz, zeitgemäß untergebracht und bestmöglich nutzbar zu sein. Dessen ist sich auch Architekt Thomas Pucher bewusst: Er erweiterte die Universitätsbibliothek der Karl-Franzens-Universität in Graz mit einem schwebenden Glasquader und schuf dabei sichtbar Raum und Lebensqualität für die Studierenden und ihre Lektüre.
Die Karl-Franzens-Universität in Graz beauftragte, zusammen mit der österreichischen Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), 2015 das Grazer Atelier Thomas Pucher, die Bibliothek zu sanieren und zu erweitern. Dabei schafft der im September 2019 fertiggestellte Neubau Raum auf zweierlei Weise: Einen Raum für die Universitätsbibliothek, die mit ihrem Bestand die drittgrößte Bibliothek Österreichs ist, und einen Freiraum für die Stadt Graz und ihre Studierenden. Hierfür ist zuerst der nördliche Anbau aus den 1970er Jahren entfernt worden, wodurch die Fassade von 1895 zum Vorschein kam. Geprägt ist der Freiraum durch diese historische Fassade, die großflächige Stufenplattform sowie die neuentstandenen Sicht- und Straßenachsen – aber besonders durch einen Glasquader.