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Global Flora Conservatory

Global Flora Conservatory
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Kennedy & Violich Architecture haben für den Campus des Wellesley College ein neues Gewächshaus entworfen: das Global Flora Conservatory. Das Glashaus vereint nachhaltige Architektur mit modernen Ansätzen der Botanik. Wie genau das erreicht wird und was die kreisförmige, nach obenhin öffenbare Glasglocke in sich birgt, erfahren Sie hier.

Am Campus des Wellesley College in Massachusetts kann man nun auch wieder im Glashaus sitzen. Im Rahmen einer Erneuerung der veralteten Bausubstanz entwarfen Kennedy & Violich Architecture ein neues Gewächshaus für den universitären botanischen Garten. Genauer wird hiermit auch der Pflanzenbiologin Margaret C. Ferguson Rechnung getragen: ihre Vision von „laboratories under glass“ legt den Schwerpunkt auf den künstlerischen und wissenschaftlichen Aspekt des Aussehens von Pflanzen. Dieses neu entstandene Global Flora Conservatory will diese modernen Ansätze der Botanik mit nachhaltiger Architektur vereinen. Dafür erhielt es auch mehrere Preise und Anerkennungen, unter anderem von der Holcim Foundation für nachhaltiges Design sowie den Ehrenpreis für exzellentes Design der Boston Society for Architecture.

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Nachhaltig auch im Bezug auf äußere Faktoren

Das Global Flora Conservatory ist ein Beispiel von interdisziplinär gestalteter und geplanter Architektur: Neben den Architekten und Architektinnen von Kennedy & Violich wurde auch ein Team des Wellesley College hinzugezogen. Dieses Team umfasste unter anderem die Professorinnen für Botanik und Geowissenschaften der Universität. Auf Basis dieser Zusammenarbeit entstand ein Gebäude mit nachhaltiger Funktionsweise in Sachen Raumkonditionierung und ausgeklügelter Planung bezüglich idealer Bedingungen für jene Pflanzen, die es beherbergen soll. So wird unter anderem auch das strenge Net Zero Water-Kriterium im Rahmen der Living Building Challenge erfüllt.

 

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Nachhaltig ist das Gewächshaus auch bezüglich äußerer Faktoren; so ist es in fußläufiger Distanz zu fünf Nachbarschaften und bildet Partnerschaften mit sechs Universitäten. Ferner wird ein ergänzendes Bildungsprogramm für insgesamt 14 Schulbezirke zur Verfügung gestellt.

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Holzlamellen versus Stahl und Glas

Die notwendige Kühlung genauso wie die Heizung des Gebäudes wird mittels erneuerbarer Energie erzeugt, die maximale Sonneneinstrahlung wird aufgrund der dem Sonnenverlauf folgenden Längsachse erreicht. Im Winter speichert die Baumasse genug Wärme in den Wänden, um für ein gutes Raumklima zu sorgen. Im Sommer wird mittels Thermik gekühlt. Im Gegensatz zu konventionellen Glashäusern besteht die Nordwand komplett aus Beton. Diese Bauweise fungiert als Wärmespeicher und zusätzliche Dämmung in jenen kritischen Bereichen abseits der Sonneneinstrahlung, die nie aufgewärmt werden. Von außen wurde hier auf eine Verkleidung aus vertikalen Holzlamellen gesetzt – ein Zitat des Rohstoffs, der im Inneren erforscht und gezüchtet wird und ein Konterpunkt zur restlichen Dominanz von Stahl und Glas.

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Die unterschiedliche Höhenentwicklung der Innenräume richtet sich nicht nur nach der Wuchshöhe der Bäume, sondern auch nach dem Wärmebedarf der Pflanzen; je größer die Innenlichte, desto kühler bleibt die Temperatur; je niedriger die Raumhöhe, desto mehr Wärme sammelt sich im Inneren. Ebenso unterteilt sich das Gewächshaus in einen trockenen, östlich ausgerichteten, und einen feuchteren Bereich im Westen, wo sich auch das Wasseraufbereitungssystem befindet, das sich ausschließlich aus mineralstoffreichem Regenwasser speist.

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Die auch innen wahrnehmbare Kubatur nimmt direkte Anleihen an ein starres Zelt; der asymmetrische Giebel verläuft parallel zum ringsegmentförmigen Grundriss. An seiner Nordseite befinden sich große, rhythmisch angeordnete Öffnungen, die gegebenenfalls für ausreichend Luftzug sorgen.

Eine nach obenhin öffenbare Glasglocke

Ein Highlight der Außenraumgestaltung ist der über 140 Jahre alte Durant Camellia Baum, der eigens mittels einer kreisförmigen, obenhin öffenbaren Glasglocke konserviert wird und dadurch einen ideal konditionierten Raum erhält. Die Orchestrierung eines bewussten Blickfangs im Außenbereich des Global Flora Conservatory wird auch im Inneren des Gewächshauses gepflegt. Durch unterschiedliche Niveaus der Wegeführung, aber auch der Pflanzen selbst, können die Exponate und Forschungsgegenstände bequem und auch nahbar zugänglich gemacht werden für interessierte Besucher und Studierende.

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Kennedy & Violich Architecture haben die Anforderung der Nachhaltigkeit in dieser speziellen Bauaufgabe auf eine ganzheitliche Ebene gestellt. Dem Global Flora Conservatory sind zu Recht eine Vielzahl an Preisen für dieses Projekt verliehen worden. Die innovativen Entwurfsansätze gelten als Beispiel für die Neuinterpretation vermeintlich bereits ausreichend ausgeführter Archetypen von spezialisierter Architektur.

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Text: Ramona Kraxner

Fotos: KVA

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