Verteilt auf 278 Meter Höhe, 200.000 Quadratmeter Nutzfläche und 62 Stockwerke präsentiert sich in London eine vertikale „Stadt in der Stadt“ – das Hochhaus 22 Bishopsgate. Die BREEAM-zertifizierte Architektur von PLP architects könnte dabei als zweithöchster Wolkenkratzer Londons das Zeug zum Wahrzeichen haben, oder? Lesen Sie selbst.
Die London Skyline ist um eine Silhouette reicher geworden. Und diese Silhouette besteht aus ganzen 23 Facetten wie Architektin Karen Cook von PLP architects erklärt. Diese Anzahl ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Denn das Gebäude wirkt eher wie ein wuchtiger Monolith, der neben den anderen innerstädtischen Sehenswürdigkeiten London eher ein bisschen zu erschlagen droht, anstatt der City of London Luftigkeit zu verschaffen.
Das ist einerseits dem ureigenen Konzept des Wolkenkratzers geschuldet (maximale Rendite auf geringer Grundfläche), andererseits der Geschichte des spezifischen Bauplatzes selbst. So zog sich der Entstehungsprozess über verschiedene Entwürfe, Bauvorhaben und schließlich der Weltfinanzkrise über Jahre derart in die Länge, dass schließlich eine möglichst hohe Nutzfläche für eine gewinnbringende Vermietung des Gebäudes unabdinglich wurde. Mit 200.000 Quadratmetern scheint dieser Anspruch mehr als erfüllt zu sein.
Um der direkten Umgebung dennoch ein Stück Öffentlichkeit zu bieten, wurde die großzügige, dreistöckige Erdgeschosszone für alle zugänglich gemacht. Hier wartet man mit skulpturalen Möbeln aus Holz von Pierre Renart auf, sowie teils permanenten, teils wechselnden Kunstwerken, zum Beispiel von Alexander Beleschenko oder Bill Amberg. Auch die im siebten Stock befindliche Gastro-Zone („The Market“), soll zumindest zu gewissen Zeiten öffentlich zugänglich sein. Ein Fitness-Studio inklusive Kletterwand bietet außerdem Aussicht auf die Londoner Sehenswürdigkeiten und soweit das Auge reicht. Des Weiteren sollen ein groß angelegter Bike Park im Untergeschoss, eine Wellnesszone und sogar ein Club im 57. Stock zumindest programmatisch das Gefühl vermitteln, dass hier alles zu finden ist, was man sich von einer Stadt erwartet.